DRIFTING EDGES

Kunstverein Regensburg, 2011
Monitor , Acrylglassockel , Überwachungskamerasystem , Schaltungseinheit

Die Künstlergruppe Dan Dryer (Astrid Piethan und Jörg Koslowski) infiltriert in raffinierter Weise unser vermeintlich erfahrbares Wahrnehmungskontinuum.
Seit längerem ist die Gruppe mit Begriffen wie Täuschung in zeitlich medialer Wahrnehmung und der Fragestellung nach dem Realen befasst;sie materialisieren auch im Kunst- und Gewerbeverein einen Raumbegriff der die zeitliche Dimension und den stetigen Übergang thematisiert. Sie bleiben damit ihren Untersuchungen zur Inversion und Implosion der Raumwahrnehmung treu.
Sämtliche Überwachungskameras des Raumes werden für eine Bild-Raumgenese auf den zentralen Betrachterstandpunkt ausgerichtet und synchronisiert. Im Spiel der bildgenerierenden Perspektive von aussen auf den in der Raummitte (vor dem Monitor) stehenden Betrachter wird das Verhältnis von Rezipient und Werk invertiert; Im Alltag sind es sonst viele einzelne Betrachterperspektiven, die ein einzelnes Werk als Gegenüber vor sich rezipieren. In der Einheit des Monitorkastens jedoch geschieht eine totale Ablösung jeglicher Einheit von Raum und Zeit. Die Bildübersicht ist so im schnellen Wechsel geschaltet, dass die Wahrnehmung des Betrachters, selbst im Kamerafokus, in Rotation gerät. Dieser Prozess entwickelt sich bis zur Überforderung der Selbst- und Raumwahrnehmung, im wörtlichen Sinne bis zum “Durchdrehen” des Raumes.
In der Strategie der Verkehrung und Inversion der rotierenden Wahrnehmung, kommt es zum Wahrnehmungssprung ins Off. ( Textauszug zur Ausstellung von Notburga Karl )