ZKMax München, Installation , 2008,
Holzkonstruktion 340 x 300 x 210 cm,
camera, beamer, neonlights
Dan Dryer arbeitet mit dem Begriff der Auflösung und transferiert dies in Räume und Raumsituationen. Dabei bietet die Flachheit der zweidimensionalen medialen Darstellung und die Mixtur mit dem Dreidimensionalen der Skulptur einen besonderen Reiz. Es enstehen Räume und Objekte in denen eine medial inszenierte Raumsuggestion passiert .Es entstehen Doppelbilder aus Realität und ihrer gleichzeitigen Darstellung innerhalb der Videorealität , eine Art in sich geschlossenes Feedback , das unter anderem durch die Intervention und Interaktion des Betrachters zum Schauspiel wird.
Bei der medialen Installation »Grid« aus dem Jahr 2008 hat Dan Dryer fünf Wände in gleichem Abstand parallel zueinander aufgestellt. Durch eine rechteckige Aussparung in der Mitte erscheinen sie jedoch wie große Rahmen, in die statt einer Leinwand die Atmosphäre des Raumes eingespannt ist. Zentral vor diesen Wänden wurde eine Videokamera platziert, die das perspektivische Gesamtbild auf eine Rückprojektionsflächeüberträgt. Auch dieses Bildmedium, das die Aufnahme der Kamera wiedergibt, besitzt das gleiche Format wie die gestaffelten Wände. Wenn wir frontal auf das Geschehen blicken, dann verjüngen sich die Wände zum Bild hin perspektivisch und überdecken so rasterartig Teilbereiche der Projektion. Je nach Winkel zum Objekt ist unsere Sicht auf die Bildübertragung mehr oder weniger fragmentarisch. Das »reale« Material ist mit der »fiktionalen« Projektion verschmolzen und wenn der Betrachter das Objekt umschreitet, wandelt sich die Wahrnehmung: das simultan Übertragene wird in der Seitenansicht beinahe ausgeblendet und öffnet sich auf der Projektionsseite als seitenverkehrte Bildwiedergabe. An bestimmten Punkten der Skulptur erscheint ein virtueller Zwischenraum konstruiert durch die Abfolge der Grössenaussparungen in den einzelnen Wandteilen. Er hat eine konisch pyramidale Form, ein Art “Fake”-Perspektive. Der Standpunkt des Betrachters entscheidet über die Fragmentierung des Bildes. Das Störende an der Skulptur ist die gleichzeitige Selbstwahrnehmung im Spiegel der medialen Projektion. Es ist ein Spiel mit dem Betrachter , der sich real bewegt und sich dabei medial fragmentiert innerhalb der Skulptur wahrnimmt , gefilmt oder als Schatten . In dieser Simultanität entsteht ein Beispiel von Raumsimulation im 16:9 Format. Es ist das Wahrnehmungsraster (Grid ) bzw. das Fenster in die digitale Zwischenwelt. Die Skulptur hat das gleiche Seitenverhältnis.
Text zur Ausstellung von Verena Paul , Portal Kunstgeschichte
Installation at Weltkunstzimmer „Sublime and submission“
about „Sublime and Submission“